Datentarife und die Kosten eines iPhone
Was kostet ein iPhone in der Schweiz? Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle:
- Nutzungsprofil
- Wahl des Operators und Preisplanes.
- Durch Vertrag subventioniertes Gerät, Vertragsdauer oder Telefon ohne Vertrag.
- SIM-locked oder importiertes iPhone.
Nutzungsprofil
Um einen Preisplan auswählen zu können, muss man zuerst sein eigenes Nutzerprofil kennen, welches heutzutage auch Datenverkehr einbeziehen muss.
Bei den bekanntesten Vergleichs-Portalen werden im wesentlichen nur Anzahl Gesprächsminuten sowie Anzahl SMS für das Nutzungsprofil verwendet. Der letzte Tarif-Vergleich im Ktipp (Februar 2008) basierte auf vier Profilen (SMS-Freak, Gelegenheitsbenutzer, Plaudertasche und Dauer-Telefonierer); keines dieser Profile enthält ein einziges Megabyte Datenverkehr. Ebenfalls ignoriert werden die Megabytes bei Comparis, wo man seine eigene Nutzung detailliert eingeben kann:

Sobald der Datenverkehr berücksichtigt wird (und wer möchte bei einem iPhone auf das Surfen verzichten?), ändert sich das Bild. Ich habe mit einer Tabellenkalkulation (.ods, .xls) mein persönliches Profil analysiert (Wenigtelefonierer und Gelegenheitssurfer: ca. 20 Minuten Gespräche, ca. 15 SMS und mehr als 20 MB Daten pro Monat. Mit einem iPhone dürfte das Datenvolumen stark zunehmen). Da es für mein Nutzungsverhalten (relativ kurze Telefonate) der Initialpreis eines Gesprächs eine Rolle spielt, habe ich nicht nur die Minuten, sondern auch die Anzahl der Verbindungen in das Profil aufgenommen.

Vereinfachende Annahmen (damit die Tabelle einigermassen übersichtlich bleibt):
- Bei unterschiedlichen Gesprächspreisen für verschiedene Netze wird mit dem Preis für Fremdnetze gerechnet.
- Bei für mein Profil sinnvollen Datenoptionen werden diese mitberücksichtigt (Optima 30 und Sunrise Zero)
- Weitere Prepaid-Angebote (ausser von den “grossen drei”) habe ich nicht berücksichtigt, da Datenverkehr entweder nicht möglich ist (M-Budget) oder ähnlich viel kostet wie bei Sunrise Go (5.-/MB).
Lesebeispiel für Swisscom Natel Easy Liberty Uno: 15 Gespräche ins Fixnetz (alle kürzer als eine Minute) zum Initialpreis von 80 Rappen kosten 12 Franken; 10 Minuten Mobilgespräche kosten höchstens 7 Franken (70 Rappen/Min in andere Netze), 15 SMS à 0.20 schlagen mit 3 Franken zu Buche und 20 MB Daten kosten maximal 20 Franken. Feste monatliche Abo-Kosten fallen nicht an (Prepaid), das Total pro Monat beträgt demnach 42 Franken.
Lesebeispiel für Sunrise Zero: Die Summe meiner Gespräche, SMS sowie der Datenoption Sunrise surf (7.50/Monat inkl. 50MB) kostet weniger als der monatliche Mindestbetrag von 25.-
Die verwendete Tabelle (.ods, .xls) stelle ich zur Verfügung. So kann an den Parametern selbst herumgeschraubt werden…
Persönliches Resultat: Bei Datenaufkommen bis etwa 60MB ist Sunrise Zero am günstigsten; bis 100 MB sind Swisscom Liberty piccolo und der iPhone-Preisplan von Orange etwa gleich teuer; ab 100 MB ist Orange am günstigsten (bei iPhone Optima 30 ist ein ganzes Gigabyte inbegriffen).
Auswahl eines Preisplans
Um die effektiven Kosten eines iPhones zu ermitteln, müssen zum Gerätepreis natürlich auch die monatlichen Kosten entsprechend dem Profil über die Mindestvertragsdauer addiert werden.
Für mich kommen prinzipiell nur Verträge über 12 Monate in Frage. In 24 Monaten kann schlicht zuviel passieren (neue Tarifstrukturen, neue Geräte, die ärgerliche Nachteile beheben), als dass ich das Risiko eingehen würde, meine Nummer zwei Jahre in die Hände eines Operators zu geben. Beim iPhone beispielsweise hoffe ich auf folgende Verbesserungen:
- Bessere Kamera, inkl. Möglichkeit von Filmaufnahmen
- Austauschbarer Akku
- Bessere Resistenz gegen Feuchtigkeit: iPhone 3G: il ne supporte pas la pluie!
- Integrierter NFC Chip für berührungsloses Bezahlen (bin noch nicht sicher ob ich das wirklich will)
- Copy/Paste (Firmware-Mangel, Korrektur nicht notwendigerweise an neue Hardware gebunden)
- MMS (Firmware-Mangel)
- Verwendung als Modem (Firmware-Mangel)
- Unverkrüppeltes Bluetooth (ohne Beschränkung auf Headset; evtl. auch bloss ein Firmware-Mangel)
Das iPhone ist in der Schweiz über mindestens 3 Kanäle erhältlich: bei Swisscom und Orange (nicht aber bei Sunrise) sowie bei Digitec. Die Digitec-Angebote haben den Vorteil, dass das iPhone nicht SIM-Locked ist (und damit auf sämtlichen Netzen funktioniert; man muss also nicht warten, bis die Nummer portiert ist); dafür ist der Preisnachlass bei gleichzeitigem Vertragsabschluss geringer.
Zum Preisvergleich habe ich den Datentarif-Vergleich von oben um die iPhone-Preise ergänzt. Da mich nur die 16GB-Variante interessiert, ist auch nur diese aufgeführt; Digitec-iPhones sind gelb unterlegt:

Das Resultat ist ziemlich eindeutig: Ein Jahr iPhone ist bei Orange am günstigsten: 927.-. Leider ist Orange aufgrund der Swisscom-Politik, keine Jahresverträge anzubieten, konkurrenzlos. Bei zweijährigen Verträgen ist der Unterschied weniger als 10%. Wenn man sieht, dass sich Swisscom seit meinem letzten Vergleich zum günstigsten Prepaid-Datentarif-Anbieter entwickelt hat, darf man hoffen, dass bis in einem Jahr die Konkurrenz spannender wird und man eine echte Auswahl haben wird.